Nintendo hat bei einem kalifornischen Gericht eine Vorladung beantragt, um Discord zu zwingen, Informationen über die Person hinter dem umfangreichen Pokémon-Leck des letzten Jahres offenzulegen, das als „FreakLeak“ oder „TeraLeak“ bezeichnet wird.
Von Polygon eingesehene Gerichtsunterlagen zeigen, dass Nintendo eine gerichtliche Anordnung begehrt, die Discord verpflichtet, identifizierende Details – einschließlich Name, Adresse, Telefonnummer und E-Mail – für einen Nutzer namens „GameFreakOUT“ bereitzustellen. Diese Person soll urheberrechtlich geschütztes Artwork, Charakterdesigns, Quellcode und anderes Pokémon-bezogenes Material im Oktober letzten Jahres auf einem Discord-Server veröffentlicht haben, das sich anschließend im Internet verbreitete.
Möglicher Zusammenhang mit früherem Datenschutzvorfall
Obwohl nicht bestätigt, könnten die geleakten Materialien von einem Sicherheitsvorfall stammen, den Game Freak im Oktober nach der Entdeckung eines unbefugten Zugriffs im August bekannt gab. Das Unternehmen meldete, dass 2.606 Mitarbeiterdatensätze – einschließlich Details über aktuelle, ehemalige und Vertragsmitarbeiter – kompromittiert wurden. Seltsamerweise tauchten geleakte Dateien am 12. Oktober online auf, gefolgt von der Stellungnahme von Game Freak (rückdatiert auf den 10. Oktober) am nächsten Tag, die sich nur auf den Verlust von Mitarbeiterdaten bezog.
Umfang der geleakten Materialien
Der Vorfall legte unveröffentlichte Projekte, Entwicklungs-Assets und frühe Spielversionen offen, einschließlich:
- Details zu Pokémon Champions (durch die offizielle Ankündigung im Februar bestätigt)
- Akurate Informationen zu Pokémon Legends: Z-A
- Unbestätigte Details zur nächsten Pokémon-Generation
- Quellcode für Pokémon-Titel auf dem Nintendo DS
- Interne Besprechungsnotizen
- Verworfene Inhalte aus Pokémon Legends: Arceus
Obwohl Nintendo noch keine gerichtlichen Schritte eingeleitet hat, deutet diese Vorladung darauf hin, dass das Unternehmen die Identität des Verursachers verfolgt, möglicherweise als Vorstufe zu einer Klage. Angesichts der Geschichte Nintendos, sein geistiges Eigentum aggressiv zu schützen – von Piraterie-Fällen bis zu Patentstreitigkeiten – könnten rechtliche Schritte folgen, wenn das Gericht diesem Antrag stattgibt.